Uhrenarmbänder – Leder, Edelstahl, Milanaise

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Das Uhrenarmband hält die Uhr nicht nur am Handgelenk, sondern hat einen großen Einfluss auf des Erscheinungsbilds der Armbanduhr. Ob markantes Titanarmband, zeitloses Edelstahlband, elegantes Lederarmband, feingliedriges Milanaise-Armband oder flexibles Silikonarmband, die Auswahl ist nahezu grenzenlos.

Für jeden Einsatzzweck gibt es das passenden Armband. Wir stellen dir alle Varianten näher vor und zeigen dir die Vor- und Nachteile jedes Armbands.

Lederarmbänder für Uhren

Gerade bei hochwertigen Automatikuhren und eleganten Zeitmessern steht ein Lederarmband an erster Stelle. Das geschmeidige und hochwertige Material verleiht der Armbanduhr ein stilvollen Look, ohne allzu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Schwarze und braune Lederarmbänder sind neben dem klassischen Edelstahlarmband die häufigste Variante unter den Uhrenarmbändern. Verzierungen wie farbliche Steppnähte, Krokodil-Prägung oder andere Prägungen verleihen dem Lederarmband noch mehr Klasse. Einfach Lederarmbändern sind in der Regel mit einer Dornschließe ausgerüstet. Jetzt mehr zu den einzelnen Ledersorten und den speziellen Verzierungen.

Hellbraunes Python-Lederarmband

Tan Python Lederarmband an einer Marina Militare von Guy Sie (CC BY-SA 2.0)

Kalbslederarmband

Kalbsleder ist ein hochwertiges Leder und wird unter dem Begriff der preziösen Leder geführt. Kalbsleder ist fest und hat eine gleichmäßige Oberfläche. Es stammt von Kälbern, also von Jungtieren, die noch kein Jahr alt sind und weniger als 600 kg wiegen. Kalbsleder hat eine feinere Dichte bei der Narbenbildung, und hat 3 – 4 mal mehr Poren wie Rindsleder. Außer bei Armbändern wird es bei Taschen, Schuhen und Bekleidung verwendet. Kalbslederarmbänder vereinen somit Stabilität, angenehmes Tragen und gelungenes Aussehen in einem.

Spezielle Kalbsleder:

  • Babycalf: Kalbsleder mit feine und glatte Narben ohne Prägung und glänzender Oberfläche.
  • Boxcalf: Vollchromgegerbtes, glattes Kalbsleder für Taschen und Schuhe
  • Mastbox: Kräftiges Kalbsleder

Rindslederarmband

Rindsleder gilt als das am weitesten verbreitete Leder und als stabiles und langlebiges Material. Nicht umsonst findet es vor allem in der bei Schuhen Anwendung. Aufgrund der hohen Anzahl an geschlachteten Rindern pro Jahr, fallen gleichzeitig viele Rohhäute für die Textilindustrie, und somit auch für die Hersteller von Uhrenarmbändern, ab. Verglichen mit anderen Armbändern, sind Rindslederarmbänder daher verhältnismäßig günstig zu erwerben.

Nappaleder, Nubukleder und Veloursleder

Nappa-Leder ist heute ein Oberbegriff für Varianten von geschmeidigem Glattleder. Dabei ist nicht klar definiert, welche Tierhäute im Einzelnen gemeint sind. Bei Glattleder wird die ursprüngliche Hautoberfläche verwendet (glatte Seite). Benannt wurde es nach dem Napa Valley in den USA.

Neben dem Glattleder gibt es auch Rauleder, dass auf der Narbenseite verwendet wird. Nubukleder ist Bezeichnung für eben jenes Rauleder, dessen Seite leicht aufgeraut bzw. geschliffen wird und dadurch seine samtige Oberfläche erhält.

Die dritte Oberbegriff für eine Lederart ist Verloursleder. Ähnlich wie das Nubukleder hat es eine raue Oberfläche. Diese entsteht aus den Fasern der Retikularschicht, wohin beim Nubukleder nur die oberste Schicht geschliffen wird. Veloursleder hat eine schlechte Qualität und wird eher bei Schuhen eingesetzt.

Es gibt Uhrenarmbänder aus Nappaleder, Veloursleder und Nubukleder. Je nach Tierhaut, sind die Armbänder bereits ab etwa 15 Euro zu erwerben.

Exotisch – Krokodilleder, Alligatorleder, Haileder

Wen du es noch exotischer möchtest bieten sich die Ledersorten von anderen Tieren an:

  • Alligator- und Krokodilleder: Große Narbung, die gerne imitiert wird
  • Eidechsenleder: Ausgefallene Narbung und einzigartiges Muster
  • Straußenleder: Weiches Glattleder mit Noppen, an denen die Federn wuchsen.
  • Haifischleder: Robustes Leder mit exotischen Akzenten
  • Büffelleder: Äußerst strapazierfähig und naturbelassen mit starkem Narbungsbild und rustikaler Optik
  • Perlrochen-Leder (Fischleder): Rochen haben eine Rückenhaut mit Perlmuster

Weitere Ledersorten für Uhrenarmbändern: Lachsleder, Hirschleder, Aalleder oder Shell Cordovan Leder.

Verzierungen bei Lederarmbändern

Lederarmbänder lassen sich mit Verzierungen individualisieren. Verzierungen können ein Blickfang sein und unterstreichen bei der richtigen Wahl das Design der Herrenuhr. Ähnlich wie auch bei Taschen, Schuhen etc. gibt es spezielle Prägungen, die dem eigenen Armband einen besonderen Touch verleihen.

Beliebte Verzierungen:

  • Steppnähte: Zwei farbige Nähte an den Rändern des Armbands
  • Reptil-Prägung: Oberfläche erhält den Look eines Krokodil-Leders
  • Racing-Style: Kleine oder große Löcher über das Armband verteilt

Vorteile Lederarmbänder

Lederarmbänder zeichnen sich durch einen angenehmen Tragekomfort aus. Das Armband schmiegt sich bequem an das Handgelenk. Dank einer Dorn- bzw. Faltschließe lässt sich die Länge des Armbands ebenso einfach einstellen. Ein weitere Vorteil der Lederbänder ist das edle Erscheinungsbild, dass gerade bei hochwertigen Zeitmessern gut passt. Mit der gewünschten Verzierung lässt sich das Armband auch individualisieren. Durch die vielen Ledersorten und nahezu jeder Farbe ist die Auswahl nahezu grenzenlos.

Vorteile auf einen Blick:

  • Hoher Tragekomfort
  • Individualisierung einfach möglich
  • Große Auswahl mit Farben und Ledersorten

Nachteile Lederarmbänder

Obgleich sich Ledersorten durch eine hohe Strapazierfähigkeit und Robustheit auszeichnen, kommt es zu stärkeren Verschleißerscheinungen. Hierzu zählt vor allem beim Dornverschluß und der angrenzende Bereich. Bei hochwertigen Lederbändern lohnt sich daher die Investition in eine Faltschließe. Der Übergang zwischen dem Uhrengehäuse und dem Armband kann ebenso Schwächen aufweisen. Häufig treten dort kleinere Risse auf, die sich wiederum bei Belastung erweitern, das Armband destabilisieren und letztendlich untauglich machen.

Der Kontakt mit Wasser sollte vermeiden, denn das vertragen Lederambänder weniger gut. Die Lebenszeit eines Lederarmbands lässt sich auch künstlich verlängern, indem auf regelmäßige Pflege geachtet wird. Dafür gibt es spezielle Lotionen, die in das Leder einmassiert werden.

Nachteile auf einen Blick:

  • Verschleißerscheinung bei Verschluss und Gehäuse
  • Wasserkontakt vermeiden

Edelstahlarmbänder

Der Klassiker sind schlechthin sind Edelstahlarmbändern. Sie zeichnen sich durch Stabilität und Langlebigkeit aus, können aber gleichzeitig auch sportlich und edel wirken. Unter den Edelstahlarmbändern sind vor allem zwei Varianten gefragt. Zu einem die Variante mit gefaltetem Edelstahl und einer Chromlegierung, zum anderen die sogenannten Milanaise-Armbänder.

Die klassischen Edelstahlarmbändern haben 3 Glieder, die miteinander verbunden sind. Dank einer Doppel-Faltschließe ist das Edelstahlarmband fast unverlierbar. Neben den 3-gliedrigen Edelstahlbändern gibt es Varianten mit 5 und 7 Gliedern. Durch das massive Edelstahl ist ein Armband dementsprechend schwer und wiegt über 100 gr.

Omega Speedmaster

Custom “Blue Moon” Omega Speedmaster von Shane Lin (CC BY-NC 2.0)

Vorteile eines Edelstahlarmbands

Edelstahlarmbänder entfalten im Grunde genau dort ihre Vorteile, wo Lederarmbänder ihre Nachteile haben. Das gefaltete Edelstahl mit Chromlegierung trotzt Wind und Wetter und ist unempfindlich gegen Wasser und Körperschweiß. Ist das Armband einmal verdreckt, lässt es sich bequem unter dem Wasserhahn mit Hilfe von etwas Seife reinigen. Uhr und Armband sind fest miteinander verbunden, die Gefahr auftretender Risse, wie bei Lederarmbändern, entfällt. Natürlich lässt sich ein Edelstahlarmband ebenfalls kürzen und an den Umfang deines Handgelenks anpassen.

Nachteile eines Edelstahlarmbands

Wer eine Nickel-Allergie hat, sollte sich kein Edelstahlarmband zulegen. Es kann zu unschönen Verfärbungen der Haut kommen und auch Reizungen der Haut im Allgemeinen sind nicht auszuschließen.

Ein Schwachpunkt von Edelstahlarmbändern ist die Schließe. Diese muss selbst bei einem leichten Ruck geschlossen bleiben. Im Laufe der Zeit wird dieser Verschluss jedoch lockerer und das Risiko, dass das Armband sich löst, steigt. Mit einer moderner Doppelfaltschließe ist dies jedoch kein Problem.

Ein weiterer Nachteil von Edelstahlarmbändern ist das hohe Gewicht, dass ca. 100 gramm beträgt. Im Alltag kann eine Armbanduhr mit Edelstahlband durchaus störend sein. Hier bietet sich ein leichteres Milanaise- oder Titanarmband an.

Milanaise-Armband / Mesh-Armband

Bei einem Milanaise-Armband handelt sich um ein Edelstahl-Armband, das sich durch eine feines Gittermuster auszeichnet. Geschlossen wird das Armband über den sogenannten Schlitten. Milanaise-Armbänder erfreuen sich heute wieder wachsender Beliebtheit, nachdem sie lange Zeit aus der Mode gekommen waren. Insbesondere bei Besitzern von flachen Uhren sind sie gefragt und dienen als attraktive Alternative zu den klassischen Edelstahlarmbändern.

Mancher Uhrenliebhaber bevorzugt diese Armbänder zudem, um den Vintage-Look seiner eigenen Uhr zu betonen. Verwendet wurden Milanaise-Armbänder bereits seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Um sie herzustellen bedurfte es einer ausgeprägten Feinmotorik. Und auch heute sind immer noch bis zu 80 einzelne Schritte zu vollziehen, bis ein Armband fertiggestellt ist. Die aufwendige Herstellung erklärt zudem die höheren Preise, verglichen mit einem gewöhnlichen Edelstahlarmband.

Titanarmbänder

Titan ist nur halb so schwer wie Edelstahl und bis zu 5 mal härter. Dadurch, dass Titan relativ schwer zu bearbeiten ist kommt es erst seit den 1980er Jahren zum Einsatz. Wegen der positiven Eigenschaften eignet sich Titan bestens für Armbänder und das Gehäuse. Titanarmband und Titangehäuse kommen eigentlich nur zusammen vor. Der markante Grauton des Titanarmbands wirkt zusammen mit anderen Gehäusen unpassend. Reintitan, wie es bei Boccia Titanium Uhren zum Einsatz kommt, hat zudem den Vorteil, dass es für Allergiker geeignet ist.

Kunststoff, Resin und Silikon

Wenn du auf der Suche nach eine flexiblen, robusten und leichten Armband bist, dann bieten sich Resin (Harz), Silikon und Kunststoff an. Gerade bei Sportuhren, Outdoor-Uhren, GPS-Uhren und Digitaluhren wie z.B. bei der Casio G-Shock, Suunto und bei Taucheruhren bietet sich das Material an. Die leichten Armbänder lassen sich in alle erdenkliche Richtungen biegen und liegen bequem an Handgelenk. Die Materialien kommen bei teuren Herrenuhren und schönen Zeitmessern quasi nicht zum Einsatz, da die Optik der Armbänder eher bescheiden ist.

Nato-Armbänder

Dem Thema Nato-Armbänder haben ich einen ganzen Artikel gewidmet, da es mein persönlicher Favorit unter den Armbändern ist. Dabei handelt es sich um eine spezielle Form des Armbands, dass unterhalb des Gehäuses verläuft und ursprünglich aus dem Militärbereich kommt. Dank eines Nato-Straps verlierst du die Uhr selbst bei einem Stegbruch nicht. Einfache Nylon-Straps kosten nur wenige Euro und sind in allen erdenklichen Farben und mit Mustern verfügbar. Leder-Nato-Straps verleihen Uhren ein maskulinen Touch und eine coole Optik.

Verschluss bei Armbändern

Ein essentieller Teil des Armbands ist der Verschluss. Die beiden gängigsten Verschlüsse sind die Dornschließe und die Faltschließe. Die Dornschließe wird bei NATO-Armbändern und Leder-Armbändern verwendet. Bei Edelstahlarmbändern ist die Faltschließe und die Doppel-Faltschließe die bevorzugte Variante. Hier sind die Vorteile und Eigenschaften der Verschlüsse.

Dornschließe

Das Prinzip der Dornschließe ist simpel und abseits leichter Veränderungen seit Jahrtausenden im Einsatz. Archäologische Befunde haben gezeigt, dass schon die alten Römer solche Schnallen verwendeten. Sie bestanden aus einem beweglichen Dorn und einem Bügel. Als die Armbanduhr im 19. Jahrhundert für weite Teile gesellschaftlicher Schichten attraktiver und erschwinglicher wurde, war die Dornschließe der erste für den Armbanduhren-Markt verwendete Verschluss.

Mit der Entwicklung alternativer Schließmechanismen im 20. Jahrhundert blieb auch der Uhrenmarkt nicht unbetroffen. Dies Ausweitung auf alternative Schließmechanismen hatte vor allem damit zu tun, dass die Dornschließe einen nicht unwichtigen Nachteil mit sich brachte. Das verwendete Armband war der ständigen Gefahr ausgesetzt, durch die Dornschließe beschädigt zu werden, da diese das Leder knickt.

Faltschließe

Die Faltschließe und Doppel-Faltschließe ist bei Edelstahlarmbändern anzutreffen. Im Gegensatz zur Dornschließe geht von ihr keine Gefahr einer Beschädigung des Armbands aus. Bei Lederarmbändern lohnt sich Investition erst bei Manufakturbändern und teuren Lederbändern.

Neben der einfachen Faltschließe existieren mittlerweile auch weiterentwickelte Abweichungen. Es handelt sich um eine Faltschließe mit ein oder gar zwei Drückern. Dies soll den Verschluss mit einem höheres Maß an Sicherheit ausstatten. Sinn der Faltschließe ist es, das Uhrarmband nicht vollständig offen zu müssen. Es wird “aufgefaltet” und der Abstand zwischen Uhr und Handgelenk erhöht, wodurch die Uhr gelöst werden kann.

Neben den genannten Varianten existieren auch weitere Verschlusstechniken bei der Faltschließe. Dazu gehört zum einen die Sicherheitsfaltschließe. Sie wird einseitig geöffnet und ist durch einen zusätzlichen Sicherheitsbügel gesichert. Zum anderen gibt es die Kippfaltschließe, die aus einem einzelnen Bügel besteht, der nur einseitig zu öffnen ist. Abschließend bleibt noch die klassische Butterfly-Faltschließe zu erwähnen.

Butterfly-Verschluss

Im Grunde handelt es sich um eine Faltschließe, die aus zwei Metallbügeln besteht. Diese werden nach links und rechts aufgeklappt. Der Butterfly-Verschluss ist ein verbreiteter Verschlussmechanismus, der in vielen Bereichen Einsatz findet, so z.B. beim Verschluss von Transportkisten. Der Butterfly-Verschluss wird bei hochwertigen Armbändern verwendet.

Schmuck und Zahlungsmittel

Ein Blick in die Kulturgeschichte zeigt, dass Armbänder seit tausenden von Jahren in verschiedensten Kulturen verwendet wurden. Ob als Körperschmuck oder auch als Zahlungsmittel, für Menschen, die sie sich leisten konnten, dokumentierten sie Reichtum und Macht nach außen. Waren Armbänder schon seit Hunderten von Jahren Teil des Körperschmucks, so ist die Armbanduhr eine neuzeitliche Erfindung, die lange Zeit kaum Beachtung fand. Armbänder galten als typischer Frauenschmuck und Uhren wurden von Männern ohnehin an einer Kette als Taschenuhr getragen.

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Letzte Aktualisierung am 26.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API